Auf Schusters Rappen durch die Weinberge

 

Frohe Erwartung erfüllte die Mitglieder des Gesangvereins als ihnen ein Flyer ins Haus flatterte, mit dem der Vorstand zu einer Rucksack-Wanderung mit Picknick einlud. Hatten sich die Sänger und Sängerinnen doch seit dem 3. März zur letzten Chorproben getroffen. Seitdem war das Chorgeschehen coronabedingt zum Erliegen gekommen und die wöchentlichen Treffen wurden schmerzlich vermisst.

Pünktlich um 11 Uhr sollte es losgehen. Trotz der schlechten Wetterprognose vom Vortag, Regenschauer und Gewitter waren angekündigt, hatten sich zahlreiche Mitglieder nicht davon abhalten lassen und sich am Treffpunkt an der neuen Turnhalle eingefunden. Die Stimmung war prächtig, man freute sich, endlich wieder bekannte Gesichter zu treffen und Schwätzchen (mit Abstand) zu halten.

Zu Beginn der Wanderung informierte Kerstin über die derzeitige Chorsituation und die Schwierigkeiten, geeignete Proberäume zu finden. Mehrere Anfragen von Seiten des Vorstands bei Vereinen, der Verbandsgemeinde etc. waren abschlägig beschieden worden. Vor Ende der Sommerferien werde keine Chorprobe mehr stattfinden können, bedauerte Kerstin, doch man hoffe, bis dahin eine Lösung zu finden.

Dann konnte es losgehen. Auch dunkle Wolken am Himmel konnten die Laune nicht trüben und guter Dinge setzte sich die Wandergruppe in Bewegung, vorbildlich nach Corona-Regeln mit Mindestabstand. Das erste Etappenziel war schnell erreicht und so mancher versuchte das Gewicht seines Rucksacks zu minimieren, indem er aus mitgebrachten Wein- bzw. Sektflaschen fleißig ausschenkte, was die ohnehin gute Stimmung zusätzlich hob.  Weiter ging's in kleineren Grüppchen durch den Rosengarten zum Rastplatz mit traumhaftem Rundblick auf die umliegenden Gemeinden.   Dort war inzwischen Luca mit Traktor und Hänger, beladen mit mehreren Bierzeltgarnituren und Getränken eingetroffen. Geschwind wurde aufgebaut und auf der Ladefläche des Hängers ein opulentes Buffet gezaubert, zu dem jeder etwas Herzhaftes oder Süßes beigetragen hatte und welches keine Wünsche offen ließ. Lediglich eine Tasse Kaffee zum leckeren Kuchen hätte das Ganze noch toppen können.

Gut gelaunt und fröhlich flogen Scherzworte hin und her und tatsächlich - auch der Himmel präsentierte sich in der Zwischenzeit in weiß-blau und die Sonne lachte mit den Wanderern um die Wette. Ein mitgebrachter Sonnenschirm machte zur Freude aller Anwesenden einen Flugversuch, wurde aber geistesgegenwärtig von Natalies Mann wieder eingefangen.  Man genoss das Zusammensein mit Freunden, hatte nach der langen Zeit so Vieles zu erzählen, dass die Zeit im Nu verflog.

Im Laufe des Nachmittags löste sich die Wandergesellschaft nach und nach auf und einzelne Gruppen machten sich auf den Heimweg, glücklich, dass der Wettergott uns einen heiteren unbeschwerten Tag beschert hatte, an den wir noch lange zurückdenken werden.

 

Übrigens: Gesungen wurde nicht - Corona ließ grüßen (mq)